Überflüssiges
Wenn man im sozialen Bereich arbeitet, kommt man nicht umhin mit einer besonderen Spezies Mensch Erfahrungen zu machen.
Diese Menschen - meist zu zweit - sind meist schon da, wenn man hinein kommt. Da stehen sie, rücken noch geschäftig an der großen weißen Tafel das Papier zurecht, legen letzte Stifte in den Farben rot, grün, schwarz bereit.
Ihr großer Aluminiumkoffer ist weit geöffnet und gibt den Blick auf sein Inneres preis: einige weitere Stifte, Magnete, Nadeln und zahlreiche bunte Papiere in diversen Formen.
Einladend wurden Tische und Stühle zu Sitzgruppen gerückt. Auf diesen liegen wiederum kleine Blätter und Stifte mit der stillschweigenden Aufforderung sich hieraus Platzkärtchen zu basteln. Unweit steht ein Tisch mit Kaffee, Wasser und Gebäck.
Sobald sich die zu dieser Veranstaltung Eingeladenen eingefunden haben, sich mit Proviant versorgt haben, beginnt einer der beiden Menschen mit einer kleinen Vorstellungsrunde und Themennennung. Sie laden einen ein sich Gedanken zum Thema zu machen und diese - nach einer bestimmten Vorgehensweise - auf die bunten Kärtchen zu schreiben. Diese werden alsbald eingesammelt und zunächst einmal vorgelesen ("Nein, wir können hier noch nicht in die Diskussion gehen.") und dann lose auf einer Pinnwand angeheftet. Hiernach wird geclustert, es werden Gruppen und Untergruppen gebildet - die Kärtchen werden mehrfach umgehangen. Einer der beiden Menschen schreibt eifrig Oberbegriffe auf ovale Kärtchen, die den rechteckigen zugeordnet werden.
"Ah, jetzt sehen wir auch schon die Themen, die in der nächsten Zeit zu bearbeiten sind...", freut sich der eine der beiden und verweist lächelnd auf die Ansammlungen von Karten an der Pinnwand. Er trägt die Oberbegriffe inklusive einiger Beispiele vor. Die ersten TeilnehmerInnen gähnen, andere beschäftigen sich mit anderem oder beginnen sich leise zu unterhalten. "Hm, ich sehe sie steigen schon in die Diskussion ein. Doch diese können wir im Moment hier nicht führen.", unterbricht er die Störenden und fährt weiter mit seinem Vortragen fort.
Erster Unmut macht sich breit. Es wird gefragt, warum man denn sonst hier sei. "Nun, unsere Aufgabe ist es hier zu moderieren, sie auf dem Weg zu begleiten. Eine Lösung können wir ihnen nicht anbieten. Wir arbeiten prozessorientiert..." ist die Antwort des einen.
Ich könnte kotzen! Wir brauchen keine Laberbacken, die uns begleiten, für uns moderieren und uns die Zeit stehlen!
Wir brauchen Leute, die mit uns an unseren beruflichen Problemen arbeiten, uns Lösungsvorschläge machen, uns verweisen auf anderen Menschen, denen es ähnlich ging und die Ideen hatten, wie man mit bestimmten Situationen besser umgehen kann, die mit uns direkt in eine konstruktive Diskussion einsteigen, die ergebnis- statt prozessorientiert mit uns arbeiten, die uns nicht Kärtchen schreiben lassen, sondern mit uns Tacheles sprechen.
Unternehmenberater, Moderatoren, Mediatoren - wie immer ihr euch nennt - schließt euren verdammten mit Firlefanz gefüllten Koffer und geht arbeiten!
Diese Menschen - meist zu zweit - sind meist schon da, wenn man hinein kommt. Da stehen sie, rücken noch geschäftig an der großen weißen Tafel das Papier zurecht, legen letzte Stifte in den Farben rot, grün, schwarz bereit.
Ihr großer Aluminiumkoffer ist weit geöffnet und gibt den Blick auf sein Inneres preis: einige weitere Stifte, Magnete, Nadeln und zahlreiche bunte Papiere in diversen Formen.
Einladend wurden Tische und Stühle zu Sitzgruppen gerückt. Auf diesen liegen wiederum kleine Blätter und Stifte mit der stillschweigenden Aufforderung sich hieraus Platzkärtchen zu basteln. Unweit steht ein Tisch mit Kaffee, Wasser und Gebäck.
Sobald sich die zu dieser Veranstaltung Eingeladenen eingefunden haben, sich mit Proviant versorgt haben, beginnt einer der beiden Menschen mit einer kleinen Vorstellungsrunde und Themennennung. Sie laden einen ein sich Gedanken zum Thema zu machen und diese - nach einer bestimmten Vorgehensweise - auf die bunten Kärtchen zu schreiben. Diese werden alsbald eingesammelt und zunächst einmal vorgelesen ("Nein, wir können hier noch nicht in die Diskussion gehen.") und dann lose auf einer Pinnwand angeheftet. Hiernach wird geclustert, es werden Gruppen und Untergruppen gebildet - die Kärtchen werden mehrfach umgehangen. Einer der beiden Menschen schreibt eifrig Oberbegriffe auf ovale Kärtchen, die den rechteckigen zugeordnet werden.
"Ah, jetzt sehen wir auch schon die Themen, die in der nächsten Zeit zu bearbeiten sind...", freut sich der eine der beiden und verweist lächelnd auf die Ansammlungen von Karten an der Pinnwand. Er trägt die Oberbegriffe inklusive einiger Beispiele vor. Die ersten TeilnehmerInnen gähnen, andere beschäftigen sich mit anderem oder beginnen sich leise zu unterhalten. "Hm, ich sehe sie steigen schon in die Diskussion ein. Doch diese können wir im Moment hier nicht führen.", unterbricht er die Störenden und fährt weiter mit seinem Vortragen fort.
Erster Unmut macht sich breit. Es wird gefragt, warum man denn sonst hier sei. "Nun, unsere Aufgabe ist es hier zu moderieren, sie auf dem Weg zu begleiten. Eine Lösung können wir ihnen nicht anbieten. Wir arbeiten prozessorientiert..." ist die Antwort des einen.
Ich könnte kotzen! Wir brauchen keine Laberbacken, die uns begleiten, für uns moderieren und uns die Zeit stehlen!
Wir brauchen Leute, die mit uns an unseren beruflichen Problemen arbeiten, uns Lösungsvorschläge machen, uns verweisen auf anderen Menschen, denen es ähnlich ging und die Ideen hatten, wie man mit bestimmten Situationen besser umgehen kann, die mit uns direkt in eine konstruktive Diskussion einsteigen, die ergebnis- statt prozessorientiert mit uns arbeiten, die uns nicht Kärtchen schreiben lassen, sondern mit uns Tacheles sprechen.
Unternehmenberater, Moderatoren, Mediatoren - wie immer ihr euch nennt - schließt euren verdammten mit Firlefanz gefüllten Koffer und geht arbeiten!
4 Comments:
das finde ich genauso schlimm wie powerpointpräsentationen. unglaublich sinnlos sind die mesiten, wie all dieser kram, mindmapping, cluster, was weiß ich. bähhhh.
Ich finde, damit wertet ihr sehr pauschal etwas ab, das genauso sehr gut sein kann, wenn es richtig angewendet wird. Sowohl Mediation als auch Power Point. Ich habe mit beidem sehr gute Erfahrungen gemacht. Und Mindmaps finde ich supergut!
Dann scheine ich im Gegensatz zu dir, Maja, leider nur sehr schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Die Methoden, die bei solchen Veranstaltungen verwandt werden, kenne ich und benutze ich auch oft im Unterricht. Ich rege mich darüber auf, dass diese 'Unternehmensberater u.ä.' eine Menge Geld kassieren, jedoch einem nicht weiterhelfen. Meist bleibt es beim 'Clustern', an Lösungen wird nicht gearbeitet - und das nervt, besonders dann, wenn man noch anderes zu tun hat...
ich kenne im übrigens einen bericht in der neon, der sehr schlüssig erklärt, warum mindmapping völlig scheiße ist. ;)
und meine erfahrung zeigt das auch, meistens ist das quatsch.
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